Empirische Relevanz der Psychonen

Wenn man das Entstehen von Hohlkugeln aus jeweils 60 Kohlenstoffatomen damit erklärt, dass Kohlenstoffatome unter gewissen Bedingungen von Psychonen beseelt werden, die in der Lage sind, solche Kugel zu bilden, liegt der Einwand nahe, es handle sich um eine groteske, nicht überprüfbare Ad-hoc-Erklärung. Wenn aber kausal-mechanistische Gesetze die hohe Ausbeute der industriellen Herstellung solcher Kohlenstoff-Kugeln nicht erklären können, sind sie empirisch widerlegt, und es muss eine andere Erklärung geben.

Die komplexeren Psychonen der Enzyme, Zellen und Tiere haben sich im Gegensatz zu Psychonen von Atomen und einfachen Molekülen im Laufe der irdischen Evolution entwickelt und sind nicht in praktisch unbegrenzter Anzahl vorhanden. Diese Begrenzung ist empirisch relevant. Bei biotechnologischen Verfahren kann die Produktionsmenge im Gegensatz zu chemischen Verfahren nicht immer beliebig vergrössert werden.

Es gibt dominante Allele (Gene) für Eigenschaften, die in Tierpopulationen selten auftreten. Wenn durch Zuchtwahl oder sonstige Selektion sich so ein Allel in einer Population stark verbreitet, kann es rezessiv werden (Dominanzumkehr), was der modernen Genetik widerspricht. Die Ursache der Dominanzumkehr liegt darin, dass diejenigen Psychonen, die für das Auftreten der seltenen Eigenschaft Voraussetzung sind, nur in begrenzter Anzahl vorhanden sind. So wird auch verständlich, dass sich Tiere desto schlechter vermehren lassen, je seltener und ausgeprägter ihre Eigenschaften sind. Wenn verschiedene Hundezüchter dieselbe Rasse züchten, konkurrieren sie nicht nur um dieselben Hunde-Seelen, sondern auch um unzählige andere Psychonen.

Die Möglichkeiten der Gentechnologie, aber auch die Gefahren, werden stark überschätzt. Die Möglichkeit, mittels DNA längst ausgestorbene Tiere zum Leben zu erwecken, existiert nicht einmal theoretisch. Denn die Psychonen, die diese Tiere aufbauten und beseelten, haben sich mit grösster Wahrscheinlichkeit weiterentwickelt und stehen nicht mehr zur Verfügung. Wenn eine Tierart ausstirbt, können die Seelen bei verwandten Tierarten geboren werden. Je weiter die neue Tierart von der alten entfernt ist, desto mehr Leben sind notwendig, bis fortpflanzungsfähiges Alter erreicht werden kann.

Die Weltbevölkerung kann nicht beliebig weiterwachsen. Das rasante Bevölkerungswachstum v.a. in diesem Jahrhundert ist primär auf die Tatsache zurückzuführen, dass Überleben für Menschen viel einfacher geworden ist. Aber wie jedes exponentielle Wachstum in der Natur ist auch das der Weltbevölkerung nur von kurzer Dauer. Anzeichen für ein Ende dieses Wachstums häufen sich. Die Unfruchtbarkeit nimmt weltweit zu. Geburten- und Sterberaten gleichen sich in immer mehr Regionen der Welt an.

Die Anzahl menschlicher Seelen dürfte grössenordnungsmässig bei 10 Milliarden liegen. Die Primatenart, die zum Menschen geführt hat, ist direkt oder indirekt für das Aussterben aller anderen Arten verantwortlich, die sich weiter als Schimpansen entwickelt haben. Völker wuchsen, indem sie andere Völker abschlachteten. Frauen schonen und zu eigenen machen, erleichterte die Einverleibung der Seelen der Ermordeten in das eigene Volk. Bevölkerungshochrechnungen für Menschen und Hominiden der Vergangenheit basieren auf falschen Prämissen.

Wesentliche Eigenschaften oder deren Anlagen werden von der Seele mitgebracht, z.B. Charakter, soziales Verhalten, Intelligenz, Talente, Vorlieben, Abneigungen und Phobien. Wer im letzten Leben nach langer Fahrt ins Ungewisse in einem überfüllten Viehwaggon starb, bei dem sind Platzangst und Panikanfälle z.B. in einer überfüllten Seilbahn kaum verwunderlich. Die Psychoanalyse, die menschliches Verhalten und Fehlverhalten in erster Linie mit (Klein-) Kindheitserlebnissen erklärt, ist prinzipiell falsch, denn in den meisten Fällen sind die Vorleben entscheidender. Sie hat aber auch insofern nicht ganz unrecht, als stark prägende Erlebnisse früherer Leben oft in der Kindheit durchlebt werden: Harmloses Betätschelt-werden kann dann (diffus) als sexuelle Demütigung oder ein Zahnarztstuhl (diffus) als Folterbank empfunden werden.

Bei der Psychoanalyse und bei Rückführungstherapien spielen finale Naturgesetze eine wichtige Rolle. Aus den mehr oder weniger bewussten Erinnerungen und Vorstellungen des Patienten ergeben sich zusammen mit den Vorstellungen und Erwartungen des Therapeuten oft Geschichten, die so logisch klingen, dass sie dem Patienten und dem Therapeuten als plausible Erklärung des Problems (z.B. einer Phobie) erscheinen. Wenn der Therapeut aber psychisch stärker ist und vorgefasste Vorstellungen hat, kann passieren, dass er aus dem Patienten nicht viel mehr als die eigenen Erwartungen herausholt.

Bei telepathischer Übermittlung, Hypnose und Psychokinese handelt es sich um eine Fernwirkung eines menschlichen Psychons auf andere Psychonen, wobei auch finale Naturgesetze mitspielen können. Psychokinese dürfte am ehesten dann möglich sein, wenn koordiniertes Auftreten von immer vorhandenen normalerweise unkoordinierten Bewegungen von Atomen und Molekülen ausreicht, eine makroskopische Bewegung zu erzeugen.

In diesem Sinne ist Verbiegen einer Gabel oder Verschieben eines Körpers mit geringer Haftreibung in waagrechter oder abwärts gehender Richtung im Gegensatz zur Überwindung der Gravitation leicht vorstellbar. Auch das Beeinflussen des probabilistischen Verhaltens von Photonen, Elektronen oder anderer Teilchen scheint nicht ausgeschlossen. Hypnotische Wirkungen und vor allem finale Naturgesetze dürften die Resultate vieler wissenschaftlicher Studien verfälschen.


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